Marc Lang
Von diesem Autor
Von Andreas Albers
Nach dem gestrigen Sieg gegen Berlin wollten die Hanseaten natürlich unbedingt nachlegen und auch gegen Dresden zwei Punkte einfahren. Wie bei vielen Sonntagsmatches in der Bundesliga enden jedoch einige Partien erfahrungsgemäß relativ schnell Remis und so werden die übrigen Partien um so bedeutender.
von Andreas Albers
Zweimal spannende Matches, zweimal klare Siege für die Heimteams!
Emsdetten – Dresden 5,5-2,5
Die Ausgangslage versprach eine völlig offene Begegnung, am Ende war es doch deutlich!
Beim kürzlich zu Ende gegangenen FIDE-Weltcup in Baku spielte der für Dresden startende, ukrainische Super-Großmeister Pavel Eljanov zunächst fantastisch. Er startete mit 6 Siegen en suite und fegte auf dem Weg ins Halbfinale u.a. Grischuk, Nakamura und Jakovenko in hochklassigen Partien vom Brett, ehe er im Halbfinale unglücklich gegen den späteren Sieger Sergej Karjakin ausschied: Mit einem Punkt Rückstand in der letzten Stichkampfpartie auf Gewinn stehend, ließ er aus Versehen eine dreimalige Stellungswiederholung zu. In unserem Interview spricht Eljanov nun über sein unglückliches Ausscheiden, das Weltcup-Format und über die Schachbundesliga.
Anish Giri, die aktuelle Nummer 6 der Live-Weltrangliste, wechselte zu Beginn dieser Saison zur SG Solingen, nachdem er zuvor 7 Jahre lang für den SK Turm Emdetten aufgelaufen war. Beim FIDE-Weltcup in Baku kam er bis ins Halbfinale, schied dort jedoch gegen Peter Svidler aus - einen Schritt vor der Qualifikation für die nächste Weltmeisterschaft, zu der nur die beiden Finalisten fahren werden. Für schachbundesliga.de beantwortete die erst 21-jährige Nr. 1 der Niederlande einige Fragen über den Weltcup, seine Motive für den Vereinswechsel und über seine Gedanken während einer Turnierpartie.
Ein Jahr nachdem ich beschloss, Schach professionell zu spielen, machte ich mir eine Liste mit meinen zehn schlimmsten Niederlagen. Sie waren allesamt sehr schmerzhaft und ich bestrafte mich auf viele verschiedene Arten dafür. Fast 10 Jahre später gibt es nicht mehr so viele Partien, die ich zu dieser Liste hinzufügen könnte. Vielleicht, weil ich mich so ans Verlieren gewöhnt habe, dass es mich nicht mehr wirklich stört. Oder vielleicht, weil meine Gefühle am Brett und während der Partien nicht mehr so intensiv sind. Wie auch immer, die Art und Weise, wie ich eine Partie bei der Jugend-WM in Eriwan 2006 verloren habe, werde ich sicherlich nie vergessen.
Zu Beginn jeder Saison, spätestens wenn die Aufstellungen veröffentlicht werden, gehen viele Spieler die Mannschaften ihrer Ligakonkurrenten durch und versuchen abzuwägen, wie die Chancen des eigenen Teams stehen. "Der SK hat einen hohen Schnitt, aber der, der an Brett 1 gemeldet ist, wird bestimmt nie spielen, das weiß ich aus sicherer Quelle!", oder "Mit der Aufstellung wird der PSV wahrscheinlich nur antreten, wenn es am Ende noch um was geht; Gott sei Dank treffen wir aber gleich zu Beginn gegen sie!". Über solche Mutmaßungen kann Walter Schmidt aus Bad Homburg nur lachen. Er vermutet nicht, er lässt berechnen. Denn er ist der Mann hinter dem LigaOrakel. Für schachbundesliga.de erzählt er, wie dessen Weissagungen funktionieren.
2006 spielte ich in der schweizer Liga für den SC Bodan. In der 5. Runde trafen wir auf die SG Zürich, für die zu der Zeit auch der zweimalige Vize-Weltmeister Viktor Kortschnoi spielte. Da in der Schweiz die Bretter auch getauscht werden können, war es nicht ganz sicher, ob ich gegen ihn spielen würde, aber für alle Fälle nahm ich ein Buch von ihm mit zur Partie, in der Hoffnung, dass er es mir danach signieren würde. Und tatsächlich - als die Runde begann, saß mir Viktor "Der Schreckliche" persönlich gegenüber.
Zweiter Teil des Interviews mit dem Amateurspieler Christoph Schmid *, der jahrelang in seinen Partien unerlaubte Hilfsmittel verwendete und am Ende dann durch eine Unachtsamkeit aufflog.
Christoph Schmid * ist ein Schachspieler, wie er durchschnittlicher nicht sein könnte. Er ist Ende vierzig, hat eine DWZ im unteren 1800er Bereich und spielt bei einem Kleinstadtverein mit rund 35 Mitgliedern an einem mittleren Brett in der Bezirksliga. Aber in einer Sache unterscheidet sich Schmid von den übrigen Denksportlern: Er hat heimlich über Jahre hinweg mit Computerunterstützung gespielt.
Vor ungefähr 10 Jahren traf ich in der israelischen Liga mit den schwarzen Steinen auf Semon Dvoirys, einen russischen Großmeister, der für seine Hingabe zum Schach, aber auch für eine gewisse, liebenswerte Schrulligkeit bekannt ist. Wie sich später herausstellte, war er davon ausgegangen, nicht auf mich, sondern auf meinen guten Freund, GM Sergey Erenburg zu treffen.