Am 24. August verstarb Wolfgang Uhlmann Im Alter von 85 Jahren in seiner Heimatstadt Dresden. Uhlmann gehört zu den besten deutschen Spielern aller Zeiten und kämpfte zum Höhepunkt seiner Karriere im Kandidatenturnier 1971 um das Recht, den amtierenden Weltmeister herauszufordern. In der Schachbundesliga spielte er noch im hohen Alter von 81 Jahren für den USV TU Dresden - ein Rekord für die Ewigkeit.
Foto: Dagobert Kohlmeyer
Wolfgang Uhlmann war der beste Spieler in der ehemaligen DDR. Nach der Wiedervereinigung im Jahr 1990 wechselte Uhlmann zur SG Porz, blieb aber nur zwei Jahre. Den Rest seiner Bundesligakarriere ließ er in seiner Heimatstadt ausklingen. Zwischen 1992 und 1995 spielte er drei Jahre für den Post SV Dresden, bevor er zum Dresdner SC wechselte, für den er zwischen1995 und 2000 fünf Jahre an die Bretter ging.
Nach der Umbenennung des Vereins in USV TU Dresden spielte Uhlmann mehrere Jahre unterklassig, bis der Klub im Jahr 2008 in die SBL aufstieg. Er gehörte in den Saisons 2008/09, 2011/12, 2014/15 und 2015/16 zum Kader. Bei seinem letzten Auftritt in der höchsten deutschen Spielklasse am 9. April 2016 war Uhlmann 81 Jahre und 11 Tage alt und ist damit der älteste Spieler, der jemals in der Schachbundesliga zum Einsatz kam.
Insgesamt spielte Uhlmann 150 Partien der Schachbundesliga. Dabei blieb er seinen Eröffnungen treu, die man mit ihm ein Leben lang assoziiert hat. Mit Schwarz spielte er auf 1.e4 ausschließlich die Französische Verteidigung und auf 1.d4 die Königsindische Verteidigung. Mit beiden Eröffnungen suchte er immer nach dynamischen Gegenspiel, wie die ausgewählten Gewinnpartien am Ende des Beitrages zeigen.
Im folgenden Video analysiert der Autor aber eine berühmte Partie aus dem Jahr 1960. Beim internationalen Turnier in Buenos Aires besiegte Uhlmann den späteren Weltmeister Robert James "Bobby" Fischer mit seiner großen Liebe, der Französischen Verteidigung.