Der SV Griesheim kehrt nach einjähriger Abstinenz in die Schachbundesliga zurück. Im folgenden Beitrag informieren wir sie über die aktuellen Entwicklungen im Verein.
Der SV Griesheim spielte in der Saison 2010/11 in der Schachbundesliga. Damals stieg der Verein nach der Niederlage im Stichkampf gegen die SF Berlin denkbar knapp ab. In der letzten Saison setzten sich die Hessen mit 16:0 Punkten souverän in der 2. Bundesliga Süd durch und kehren in die SBL zurück.
Wir hatten den Verein bereits - nach dem 1. Aufstieg in die SBL - auf unserer Website vorgestellt. In einem Gespräch mit dem Mannschaftsführer, Benedikt Bayer, gehen wir auf die aktuelle Situation ein.
Schachbundesliga: Herr Bayer, der Aufstieg in die Schachbundesliga verlief sehr glatt.
Benedikt Bayer: In der Tat. Es begann mit einem Sieg gegen OSG Baden-Baden II und danach profitierten wir davon, dass einige Teams nicht mit ihrer besten Aufstellung antraten.
Schachbundesliga: Das Bild der Mannschaft hat sich für die kommende Saison verändert. Gleich drei polnische Stammspieler - Krzysztof Bulski, Marcin Tazbir und Alexander Mista - haben den Verein Richtung Wiesbaden verlassen.
Benedikt Bayer: Das war schmerzhaft und kam für uns sehr überraschend. Wir haben allerdings darauf reagiert, um weiterhin eine schlagkräftige Truppe ins Rennen zu schicken. Aus Polen verstärken uns Kasper Piorun und Marcin Kristowiak. Durch unseren ungarischen Großmeister Imre Hera ist der Kontakt zu Ivan Farago und Petr Horvath entstanden, die wir ebenfalls verpflichteten. Für die hinteren Bretter ist Arnd Janoschka, ein hessener Spieler, vorgesehen.
Schachbundesliga: Griesheim wird häufig kritisiert, dass es zu viele Ausländer im Team hat. Was sagen sie dazu?
Benedikt Bayer: Wir würden gerne mehr deutsche Spieler einsetzen und wir haben auch einige angesprochen. Leider sind die Honorarforderungen deutlich höher als bei den ausländischen Spielern. Dementsprechend setzen wir in der kommenden Saison auf eine polnische und ungarische Achse.
Schachbundesliga: Die lieben Finanzen. Immer wieder das Thema schlechthin. Wie funktioniert es in Griesheim?
Benedikt Bayer: Für die kommende Saison konnten wir zumindest eine Firma für uns gewinnen. Aber im Grunde genommen läuft es fast ausschließlich über private Initiativen.
Schachbundesliga: Kam unter diesen Umständen ein Verzicht auf die Schachbundesliga in Frage?
Benedikt Bayer: Keineswegs. Wir haben uns sportlich qualizifiziert und die Spieler haben es sich verdient. Da wir finanziell nichts riskieren und dem Verein Spitzenschach bieten möchten, stellte sich die Frage nicht. Falls wir wieder absteigen, ist das kein Beinbruch. Allerdings möchten wir mit einer Mannschaft antreten, die zumindest eine Chance hat, die Klasse zu halten. So wie vor zwei Jahren, als wir so unglücklich abgestiegen sind.
Herr Bayer, vielen Dank für das Gespräch