Von Jan Krensing
Am vergangenen Wochenende fand im Bindlacher Rathaus ein Doppelspieltag der 2. Schach-Bundesliga Ost statt. Es waren echte Spitzenspiele, denn mit dem Erfurter SK, SK König Plauen, ESV Nickelhütte Aue und dem gastgebenden TSV Bindlach-Aktionär fanden sich die vier Teams ein, die vor dem Spieltag die Tabellenplätze 1 bis 4 belegten.
Während sich bei der zeitgleich laufenden Weltmeisterschaft das Gefühl einstellt, dass Schachpartien im Unentschieden enden müssen, zeigte sich im Rathaus ein komplett anderes Bild: Von den 16 Duellen der Heimmannschaft endeten lediglich drei mit einer Punkteteilung. Ein sehr niedriger Wert, wenn man bedenkt, dass auf diesem Niveau ca. 40 Prozent aller Partien keinen Sieger finden.
Für den Samstag sah der Spielplan das Duell zwischen dem TSV Bindlach und dem Erfurter Schachklub vor. Die Mannschaft aus der Thüringer Landeshauptstadt trumpfte mit zwei Großmeistern und fünf Internationalen Meistern auf, wodurch sie eindeutig die Favoritenrolle innehatten. Für die Lichtblicke auf Bindlacher Seite sorgten Petr Neuman (Schwarz, Brett 3) und Gavin Wall (Schwarz, Brett 5) mit zwei überzeugenden Schwarz-Siegen. Doch es schien ein Fluch über den weißen Spielsteinen zu liegen, denn weder Tadeas Kriebel (Weiß, 2) noch Pavel Cech (W, 4) oder Jan Krensing (W, 6) konnten Profit aus dem Vorteil des ersten Zuges schlagen.
Nachdem auch Martin Petr (S, 1) und Lokalmatador Jürgen Delitzsch (W, 8) nach wechselhaftem Verlauf das Remis akzeptieren mussten, blieben die Bindlacher bei drei Brettpunkten und mussten sich mit einer 3-5-Niederlage abfinden.
Im zweiten Spiel des Wochenendes musste sich der TSV Bindlach-Aktionär am Sonntag dem Schachklub König Plauen stellen. Die Vogtländer traten stark ersatzgeschwächt an, sie konnten lediglich auf einen ihrer TOP-5 Spieler zurückgreifen. Nichtsdestotrotz entwickelten sich einige Partien an den hinteren Brettern von Beginn an sehr ungünstig aus Sicht der Bindlacher.
An den Brettern 1 bis 3 wurden die drei Prager zwar ihrem nominellen Vorteil gerecht und erzielten drei Punkte, doch abgesehen von einer Partie gingen die übrigen vier Siege an die Gastmannschaft. So fand sich Bindlachs Mannschaftsführer nach viereinhalb Stunden Spielzeit in der undankbaren Rolle wieder, eine leicht schlechtere Stellung zum Sieg führen zu müssen. Schnell wurde jedoch klar, dass diese Mission nicht zu erfüllen ist. Das Duell endete mit der Teilung des Punkts und die Plauener konnten sich über einen wichtigen 4,5-3,5-Erfolg freuen.
Weil der TSV Bindlach den Dezember-Spieltag in den Oktober vorverlegt hatte, steht jetzt eine große Pause bis zum 18./19. Februar 2017 bevor. Dann dürfen die Bindlacher Schachfreunde ins baden-württembergische Bad Mergentheim reisen und gegen die Teams aus Göggingen und Bad Mergentheim antreten.