Schwäbisch Hall wird Meister....

Erstellt am: 18.09.2015

...in 5 von 100 Fällen bzw. zu 5,0% - so manche politische Partei wäre sehr glücklich über eine solche Quote. Dieses Ergebnis hat das so genannte "LigaOrakel" des Schacklubs Bad Homburg anhand der ELO-Zahlen der 16 Teams der Bundesliga errechnet. Doch nicht nur das.

Auf der hochinteressanten Webseite findet sich darüber hinaus eine genaue Wahrscheinlichkeitstabelle jedes Vereins hinsichtlich der voraussichtlichen Platzierung. So erfährt man dort beispielsweise, dass Werder Bremen zu 0,004% den Weg in die 2. Liga antreten muss oder der SK Norderstedt zu 0,003% den Klassenerhalt schaffen wird.

Die Statistiken beschränken sich jedoch nicht nur auf die Bundesliga, sondern werden für viele weitere Ligen geführt - in Württemberg beispielsweise geht es bis zur Verbandsliga Nord und Süd, was der 4. Liga entspricht. Als Fan von Statistiken kann man hier eine Menge Zeit verbringen und sich einfach nur durch die Kreuztabellen, Diagramme und Saisonverlaufskurven klicken.

Eine erste Nagelprobe für die Verlässlichkeit des Orakels gibt es bereits heute, wenn die Bundesliga mit zwei vorgezogenen Spielen der 7. Runde in die neue Saison startet. Serienmeister Baden-Baden trifft dabei auf den Reisepartner Bayern München, der 5-Prozent-Meister Schwäbisch Hall auf den Aufsteiger Erfurter SK. Die digitalen Auguren prophezeien für beide Kämpfe einen klaren Ausgang: Baden-Baden siegt mit 6,8:1,2 und die Württemberger behalten mit 5,9:2,1 die Oberhand...

Das LigaOrakel des SK Bad Homburg errechnet laut Beschreibung den Saisonverlauf mit einer so genannten "Monte-Carlo-Simulation", bei der die Saison anhand der vorliegenden ELO-Zahlen 100.000 Mal durchgespielt wird. Für Schwäbisch Hall bedeutet das, dass im Zuge dessen insgesamt 5.000 Mal der Meistertitel in die Salzstadt geholt wurde - und 88.300 Mal nach Baden-Baden. Letzteres glaubt man irgendwie sofort.
Webseite mit den Statistiken zur Schachbundesliga

Über den Autor

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Marc Lang

Marc Lang ist bekannt für seine Blindschachveranstaltungen und hielt bis Dezember 2016 den Weltrekord im Blindsimultan gegen 46 Gegner, aufgestellt 2011 in Sontheim/Brenz, wo er heute lebt.