Abteilung Attacke: SK Hall will beim Doppelspieltag in Erfurt angreifen

Erstellt am: 05.02.2016
Das Spitzenbrett in der Freitagsbegegnung Schwäbisch Hall - Erfurt

Auf die Schach-Männer des SK Hall kommen am Wochenende zwei schwere Gegner zu: Hansa Dortmund strotzt vor jugendlicher Energie, der SV-Mülheim-Nord ist Vize-Meister – und bislang ungeschlagen.

Wenn sich Halls Mannschaftsführer Harald Barg am heutigen Freitag zusammen mit ein paar Fans ins Auto setzt, um zum Spielort Erfurt zu fahren, dann weiß er, dass er dort mit einem starken Team zusammenkommen wird. „Wir wollen es schon noch wissen und ganz vorne dranbleiben“ – Abteilung Attacke auf Haller Art.

Denn der SK Hall hat zwar zum Saisonauftakt gegen Solingen verloren, dann aber vier Siege in Folge eingefahren. Nun sollen gegen Dortmund und auch gegen den bislang noch ungeschlagenen Vize-Meister Mülheim-Nord zwei weitere Erfolge eingefahren werden.

Am Samstag heißt der Gegner Hansa Dortmund. Das Team rangiert mit je zwei Siegen und Niederlagen auf Rang neun. Das klingt zunächst recht unspektakulär, doch Dortmund ist so jung wie kaum eine andere Bundesliga-Mannschaft. Barg bezeichnet sie als „Krabbelgruppe“, weiß aber gleichzeitig um deren Stärke. An Brett 1 ist mit Alexander Donchenko ein 17-jähriger Deutscher notiert, der als eines der größten Schachtalente des Landes gilt. Seit einem Jahr ist er Großmeister. Barg sieht sein Haller Team leicht im Vorteil.

Die Aufstellung verrät er wie immer nicht. Auf der Homepage der Schach-Bundesliga wird spekuliert, dass die beiden Chinesen in Haller Diensten, Li Chao und Bai Jinshi, in Erfurt dabei sind. Die beiden spielten genau wie Mülheims Spitzenmann Maxime Vachier-Lagrave in Gibraltar beim Masters. 150 Schachspieler sind dort angetreten.

Der Vorteil für die Bundesligateams: Das Turnier in Gibraltar ist am Donnerstagabend zu Ende gegangen. Zeitlich könnten es also die Spieler zum Bundesliga-Spieltag schaffen. Vachier-Lagrave allerdings hat in dieser Saison noch nie für Mülheim-Nord am Brett gesessen.

Am Sonntag folgt für Hall das Kräftemessen mit Vachier-Lagraves Verein, dem SV Mülheim-Nord. Die Mannschaft aus dem Ruhrgebiet hat ihre bisherigen vier Begegnungen alle gewonnen und möchte auch Dauer-Meister OSG Baden-Baden möglichst lange ärgern. Seit 2004/2005 spielt Mülheim-Nord in der höchsten deutschen Klasse. In dieser Saison ist der deutsche Großmeister Daniel Fridman ein Punktegarant: Er hat seine vier Partien alle gewonnen. Sollte dem SK Schwäbisch Hall ein Vier-Punkte-Wochenende gelingen, wären aller Voraussicht nach nur noch die OSG Baden-Baden und die SG Solingen ohne Niederlage – und diese beiden müssen noch gegeneinander spielen.

SK Hall – Hansa Dortmund,
Samstag, ab 14 Uhr
SK Hall – SV Mülheim-Nord,
Sonntag, ab 10 Uhr
Erfurt, Radisson-Hotel
Alle Partien werden im Internet auf
schachbundesliga.de übertragen

Quellenhinweis: 

Der Artikel stammt aus der Südwestpresse, Ausgabe vom 05. Februar. Autor ist Hartmut Ruffer.



Über den Autor

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Marc Lang

Marc Lang ist bekannt für seine Blindschachveranstaltungen und hielt bis Dezember 2016 den Weltrekord im Blindsimultan gegen 46 Gegner, aufgestellt 2011 in Sontheim/Brenz, wo er heute lebt.