Hockenheim siegt im Spitzenkampf

Erstellt am: 15.12.2018

Nach der fünften Runde haben mit Baden-Baden, Hockenheim und Viernheim nur noch drei Teams eine weiße Weste. Während Baden-Baden und Viernheim zu lockeren Favoritensiegen kamen, gelang Hockenheim durch das 5:3 gegen Solingen ein wichtiger Sieg im Kampf um die Tabellenspitze. Im Abstiegskampf gelang dem SV Mülheim Nord mit 5,5:2,5 gegen die Schachfreunde Berlin der erste Saisonsieg. Eine Zusammenfassung der Ereignisse in Hockenheim, Deizisau, Dresden und Hofheim.

Die fünfte Runde der Saison 2018/19 stand ganz im Zeichen des Spitzenkampfs zwischen dem SV Hockenheim und der SG Solingen. Die Rennstädter traten zu Hause zum ersten Mal mit ihren Neuzugängen Sam Shankland und Ivan Cheparinov an. Shankland bekam es am Spitzenbrett mit Pentala Harikrishna zu tun und holte ein wichtiges Remis genau wie Cheparinov gegen Loek van Wely. Nach vier weiteren Remis stand es 3:3 und in den zwei laufenden Partien hatte insbesondere Nikita Vitiugov gegen Markus Ragger einen Endspielvorteil erspielt.

Der russische Großmeister schaffte es tatsächlich seinen Raumvorteil trotz reduzierten Materials in ein gewonnenes Turmendspiel zu transfomieren und seinen Gegner nach 61 Zügen zur Aufgabe zu zwingen. Letztendlich konnte Vladimir Fedoseev auf ähnliche Weise seine Partie gegen Erwin L´Ami gewinnen und auf 5:3 erhöhen. Damit wahrte Hockenheim seine weiße Weste und bleibt bei einem Kampf weniger Baden-Baden auf den Fersen.

Nikita Vitiugov | Archivbild: Georgios Souleidis
Nikita Vitiugov | Archivbild: Georgios Souleidis

Zum vierten Sieg im vierten Kampf kam auch der SC Viernheim. Der bärenstarke Aufsteiger aus der 2. Bundesliga Süd hatte keine Mühe, sich gegen den Aufsteiger aus der 2. Bundesliga West, Düsseldorfer SK, mit 6,5:1,5 durchzusetzen.

Die GRENKE-Teams im Gleichschritt

Die Schachfreunde Deizisau und die OSG Baden-Baden kamen in der fünften Runde zu Kantersiegen. Deizisau ließ vor heimischer Kulisse gegen MSA Zugzwang München nur ein Remis zu. Leon Mons war am Spitzenbrett der Glückliche, der durch den halben Zähler gegen Matthias Blübaum den "Whitewash" für die Bajuwaren verhinderte. Deizisau rehabilitierte sich gleichzeitig für die sensationelle Niederlage im Vorjahr gegen den gleichen Gegner.

Leon Mons | Archivbild: Hartmut Metz
Leon Mons | Archivbild: Hartmut Metz

Baden-Baden verteidigte durch ein 6:2 gegen BCA Augsburg die Tabellenführung. Sergei Movsesian und Julian Martin legten mit zwei Siegen vor, und Arkadij Naiditsch sowie Jan Gustafsson legten nach.

Mülheim mit erstem Saisonsieg

In Dresden feierte der SV Mülheim Nord seinen ersten Saisonsieg. Das Team um Mannschaftsführer Daniel Fridman siegte gegen die Schachfreunde Berlin klar mit 5,5:2,5. Die Mülheimer profitierten von ihrer Überlegenheit an den ersten drei Brettern, die sie allesamt siegreich gestalteten. Auf Seiten der Hauptstädter konnte allein Marco Baldauf seine Partie gegen Daniel Hausrath gewinnen.

Dresden und Bremen traten ungefähr gleichwertig gegeneinander an. Laurent Fressinet überrante am Spitzenbrett Zoltan Almasis Königsflügel und sorgte für die Bremer Führung. Die hatte aber nicht lange Bestand, denn Mateusz Bartel gewann in einer Najdorf-Partie gegen Zbynek Hracek. Es sollte noch vier weitere Sieger geben. Auf Seiten der Bremer gelang Vlastimil Babula der volle Punkt gegen Uwe Boensch, doch Roven Vogel, Raj Tischbierek und Gernot Gauglitz vom Sponsor UKA Meißen besorgten das 5:3 für die Gastgeber.

Gernot Gauglitz | Archivbild: Theo Heinze
Gernot Gauglitz | Archivbild: Theo Heinze

Hamburg auf Rang vier

Der Hamburger SK findet sich nach fünf Runden auf einem zu diesem Zeitpunkt der Saison ungewohnt guten vierten Rang wieder. Das liegt im Gegensatz zu den Spielzeiten zuvor am deutlich leichteren Auftaktprogramm. Gegen den SV Hofheim stand es zwar lange 0:0 und zwischenzeitlich 1,5:1,5, doch danach folgte ein Punkt nach dem Anderen für Hamburg und letztendlich ein ungefährdeter Sieg mit 6:2. Ein interessantes Endspiel gab es am Spitzenbrett zwischen Nils Grandelius und Andrei Volokitin zu bestaunen, das bei korrekter Verteidigung am Ende vielleicht sogar remis war.

An diesem Spielort, Hofheim, finden wegen des Rückzugs von DJK Aachen nur zwei Kämpfe an diesem Wochenende statt. Hofheim trifft am Sonntag auf Turm Kiel. Der Spitzenkampf der sechsten Runde lautet SC Viernheim gegen SG Solingen. Kann Viernheim seine weiße Weste wahren oder schlägt Solingen nach der Niederlage gegen Hockenheim zurück?

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Einzelergebnisse der fünften Runde
Kreuztabelle nach fünf Runden



Über den Autor

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Georgios Souleidis ist Internationaler Schachmeister und hat in Bochum Publizistik und Kommunikationswissenschaft studiert. Er arbeitet als Journalist, Autor und Schachtrainer. Er schreibt u.a. als Chefredakteur für die Schachbundesliga, für Chessbase, die Zeitschrift SCHACH, SPIEGEL ONLINE oder die Deutsche Presse-Agentur. Falls er mal nicht schreibt, Training gibt oder auf seinem YouTube-Kanal Schach lehrt, versucht er aktiv am Brett zu beweisen, dass 1. e2-e4 der beste Eröffnungszug ist.