Favoriten geben sich keine Blöße

Erstellt am: 23.03.2019

In der 12. Runde setzten sich alle Favoriten locker durch und machten in der Tabelle auf die noch führenden Hockenheimer Boden gut. Im Abstiegskampf gab es wichtige Kämpfe und Vorentscheidungen. Augsburg siegte gegen Düsseldorf und sicherte sich den Klassenerhalt. Hofheim gewann gegen Mülheim und schöpft wieder Hoffnung.

Foto: Impression vom Spielort Solingen | Guido Giotta

Die OSG Baden-Baden gewann vor heimischer Kulisse im Kulturhaus LA8 gegen den Hamburger SK mit 6:2. Der Sieg fiel allerdings zu hoch aus. Am Spitzenbrett verpatzte Jan-Krzysztof Duda, der für Hamburg seinen ersten Einsatz in der Saison absolvierte, die Eröffnung gegen Maxime Vachier-Lagrave und ging sang und klanglos unter. Außerdem gewannen Arkadij Naiditsch und Alexei Shirov sicher, doch an den anderen Brettern ließen die Hamburger gute Chancen liegen. Nach einem Fehler von Michael Adams stand Thies Heinemann glatt auf Gewinn, verhedderte sich aber im technischen Teil der Partie und verlor sogar noch. Luis Engel spielte eine sehr gute Partie gegen Etienne Bacrot, ließ aber den Franzosen noch ins Remis entwischen. Neben dem Nachwuchsstar gelangen noch Dirk Sebastian und den zwei polnischen Spielern Kamil Miton und Robert Kempinski Teilerfolge für den Außenseiter.

Im parallel ausgetragenen Kampf siegte Deizisau klar mit 7,5:0,5 gegen die SG Turm Kiel. Nur Jonny Hector gelang ein ehrenvoller halber Punkt gegen Peter Heine Nielsen.

Solingen souverän, Augsburg sichert vorzeitig den Klassenerhalt

In Solingen hatte der Gastgeber keine Mühe, um sich gegen MSA Zugzwang München mit 6:2 durchzusetzen. Erwin L´Ami bewies gegen Gerald Hertneck, dass die alte Hauptvariante des Wolga-Gambits problematisch für Schwarz ist. Neben dem holländischen Großmeister kamen Mads Andersen, Jan Smeets und Predrag Nikolic zu sicheren Siegen.

Erwin L´Ami | Foto: Guido Giotta
Erwin L´Ami | Foto: Guido Giotta

Zwischen dem Düsseldorfer SK und BCA Augsburg kam es zum Abstiegsgipfel mit dem besseren Ende für das Team aus Bayern. In der längsten Partie des Tages siegte Viktor Laznicka gegen Anton Demchenko am Spitzenbrett und sicherte das 4,5:3,5. Vorher hatten Velislav Kukov und Milos Stankovic für Augsburg voll gepunktet, während David Miedema und Alexander Berelowitsch für die Westdeutschen gewannen. Mit diesem Sieg ist Augsburg mit sechs Punkten Vorsprung auf den DSK praktisch gerettet. Düsseldorf dagegen ist praktisch abgestiegen, denn bei drei Punkten Rückstand auf das rettende Ufer, das Kiel einnimmt, müssten noch mindestens drei Punkte her, doch das Restprogramm München, Baden-Baden und Deizisau gibt wenig Anlass zur Hoffnung.

Hofheim schöpft Hoffnung

Dem SV Hofheim glückte mit dem 5:3 gegen den SV Mülheim Nord der erste Saisonsieg. Thore Perske am Spitzenbrett, Gennadi Ginsburg und Bors Margoline siegten für die Gastgeber, während nur Valentin Buckels am Jugendbrett für Mülheim voll punkten konnte. Durch diesen Sieg kann sich Hofheim noch Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen. Der Rückstand auf Kiel beträgt zwar vier Punkte, doch beim deutlich leichteren Restprogramm, u.a. noch gegen MSA Zugzwang München, könnte es noch spannend werden.

Einzelergebnisse zwölfte Runde
Kreuztabelle nach zwölf Runden
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Am Sonntag geht es weiter mit der 13. Runde. Baden-Baden gegen Kiel und Solingen gegen Augsburg haben Pflichtaufgaben zu erfüllen, während Hofheim versuchen wird gegen Bremen für eine Überraschung zu sorgen, um weitere Punkte gegen den Abstieg zu sammeln.

 



Über den Autor

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Georgios Souleidis ist Internationaler Schachmeister und hat in Bochum Publizistik und Kommunikationswissenschaft studiert. Er arbeitet als Journalist, Autor und Schachtrainer. Er schreibt u.a. als Chefredakteur für die Schachbundesliga, für Chessbase, die Zeitschrift SCHACH, SPIEGEL ONLINE oder die Deutsche Presse-Agentur. Falls er mal nicht schreibt, Training gibt oder auf seinem YouTube-Kanal Schach lehrt, versucht er aktiv am Brett zu beweisen, dass 1. e2-e4 der beste Eröffnungszug ist.