Da waren es nur noch zwei

Erstellt am: 16.12.2018

Mit Baden-Baden und Hockenheim liegen nach der sechsten Runde nur noch zwei Teams verlustpunktfrei an der Spitze. Beide Mannschaften kamen am Sonntag zu lockeren Siegen, genau wie Deizisau, Dresden und Solingen. Die Klingenstädter setzten sich mt 5,5:2,5 gegen Viernheim durch. Zu einem knappen Erfolg kam Bremen gegen Berlin, während sich Kiel und Hofheim 4:4 trennten.

Im Kampf um den Titel läuft es in dieser Saison auf ein Duell zwischen dem Deutschen Meister OSG Baden-Baden und dem Anwärter auf den höchsten Thron SV Hockenheim hinaus. Nach dem Erfolg gegen Solingen siegten die Rennstädter zu Hause gegen den Düsseldorfer SK leicht und locker mit 7:1. Zu ihren ersten Siegen im Dress der Hockenheimer kamen dabei Sam Shankland und Ivan Cheparinov. Für die Underdogs aus Westdeutschland konnten nur Marcel Harff und Bernd Kohlweyer jeweils ein Remis beisteuern.

Der Spitzenkampf des Tages fand ebenfalls in Hockenheim statt. Allerdings verlief das Match zwischen der SG Solingen und dem SC Viernheim einseitig und mit auf diesem Niveau ungewohnt vielen entschiedenen Partien. Das einzige Remis gab es am Spitzenbrett zwischen Penatala Harikrishna und Vladimir Malakhov. Darüber hinaus siegten gleich fünf Solinger und zwei Viernheimer Spieler, so dass es letztendlich 5,5:2,5 für Solingen ausging.

Deizisau mit nächstem Kantersieg

Für die Schachfreunde Deizisau verlief das Heimwochenende wie geschmiert. Nach dem 7,5:0,5 gegen MSA Zugzwang München folgte gegen Augsburg ein Sieg in gleicher Höhe. Der einzige Spieler, dem bei Augsburg ein Remis gelang, war Milos Stankovic gegen Alexander Donchenko.

Baden-Baden tat sich dagegen deutlich schwerer gegen München, auch wenn am Ende ein klarer Erfolg mit 5,5:2,5 heraussprang. Richard Rapport und Jan Gustaffson sorgten für die Führung, die Francisco Vallejo Pons und Etienne Bacrot ausbauten. Nach seinem Remis gegen Matthias Blübaum am Vortag war es mal wieder Leon Mons, der für die Münchner punktete. Dieses Mal siegte er sogar am Spitzenbrett gegen Radoslaw Wojtaszek. Der polnische Spitzengroßmeister kommt in dieser Saison nicht in die Gänge. In vier Partien holte er nur drei Remis.

Richard Rapport | Archivbild: Thilo Gubler
Richard Rapport | Archivbild: Thilo Gubler

Die Favoriten siegen in Dresden

Genau wie Deizisau feierte auch Dresden ein gelungenes Heimwochenende. Nach dem Sieg gegen Bremen folgte ein 5,5:2,5 gegen den SV Mülheim Nord. Bei fünf Remis und Siegen von Mateusz Bartel und Raj Tischbierek stand der Erfolg schon nach vier Stunden fest. Grzegorz Gajewski konnte nach der Zeitkontrolle durch einen Sieg gegen Daniel Fridman sogar erhöhen.

Werder Bremen setzte sich gegen die Schachfreunde Berlin mit 5:3 durch. Der Teamchef Gennadij Fish siegte im Bauernendspiel gegen Lars Thiede und brachte Bremen vor der Zeitkontrolle in Führung. Diese baute im Anschluss Alexander Areshchenko aus, der gegen Wojciech Moranda einen schönen Schlusspunkt setzte.

Alexander Areshchenko | Archivbild: Georgios Souleidis
Alexander Areshchenko | Archivbild: Georgios Souleidis

Hofheim verpasst Sieg

Die SG Turm Kiel ging gegen Hofheim favorisiert ins Rennen, doch nach vier Remis sorgte Stanislav Savchenko für die Führung der Gastgeber. Kiel glich durch Dr. Ralph Junge am achten Brett aus, doch seit geraumer Zeit stand Davit Lobzhanidze klar besser gegen Artur Jakubiec, so dass Hofheim beim Stand von 3,5:3,5 auf den ersten Saisonsieg hoffen durfte. Im Endspiel verpasste Lobzhanidze aber den möglichen Sieg und musste sich nach fast sieben Stunden im theoretisch remisen Endspiel mit Turm und Springer gegen Turm mit dem halben Punkt begnügen.

Wegen des Rückzugs von DJK Aachen fand in Hofheim nur ein Kampf statt am Sonntag.

Mit der siebten und achten Runde der SBL geht es weiter am 02. und 03. Februar 2019. Hockenheim hat die Chance, Baden-Baden, die einen Kampf mehr absolviert haben, in der Tabelle einzuholen. Während der Deutsche Meister nur auf Hofheim trifft, reist Hockenheim nach Hamburg und trifft auf den HSK sowie die SG Turm Kiel.

Einzelergebnisse der sechsten Runde
Kreuztabelle nach sechs Runden
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Über den Autor

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Georgios Souleidis ist Internationaler Schachmeister und hat in Bochum Publizistik und Kommunikationswissenschaft studiert. Er arbeitet als Journalist, Autor und Schachtrainer. Er schreibt u.a. als Chefredakteur für die Schachbundesliga, für Chessbase, die Zeitschrift SCHACH, SPIEGEL ONLINE oder die Deutsche Presse-Agentur. Falls er mal nicht schreibt, Training gibt oder auf seinem YouTube-Kanal Schach lehrt, versucht er aktiv am Brett zu beweisen, dass 1. e2-e4 der beste Eröffnungszug ist.