Meisterschaftsturnier 2020: Favoriten siegen in der 2. Runde

Erstellt am: 17.09.2020

In der 2. Runde des Meisterschaftsturniers gaben sich die Favoriten keine Blöße. Baden-Baden, Viernheim und Solingen siegten klar, während Deizisau gegen Bremen genau nach Erwartung lief.

Fotos: Christian Bossert

Sieben Runden in fünf Tagen ist offensichtlich ein hartes Programm und dementsprechend reisten alle Teams mit einem Kader nach Karlsruhe, der Spielerwechsel für die einzelnen Kämpfe ermöglicht. Im Vergleich zur 1. Runde machten alle Mannschaften davon Gebrauch und so sah man in der 2. Runde zahlreiche neue Namen in der Liveübertragung.

Baden-Baden marschiert

Bei Baden-Baden setzten Fabiano Caruana und Levon Aronian aus. Dafür kamen Arkadij Naiditsch und Sergei Movsesian ins Team. Trotz dieser nominellen Schwächung hatte der Titelfavorit gegen Bayern München keine Mühe und siegte 7:1. Richard Rapport, Michael Adams und Arkadij Naiditsch brachten Baden-Baden mit 3:0 in Führung. Francisco Vallejo Pons gab sich gegen Martin Lokander bei knapper Zeit mit einem Remis zufrieden, doch drei weitere Siege von Etienne Bacrot, Sergei Movsesian und Maxime Vachier-Lagrave schraubten das Ergebnis in die Höhe, bevor Valentin Dragnev ein ehrenvolles Remis gegen Radoslaw Wojtaszek und damit der zweite halbe Punkt für München gelang.

"MVL" mit Maske gegen Niclas Huschenbeth
"MVL" mit Maske gegen Niclas Huschenbeth

Viernheim ebenfalls mit weißer Weste

Der SC Viernheim ist neben Baden-Baden das einzige Team, das bisher beide Kämpfe gewonnen hat. Im Vergleich zum Auftakt sah man bei den Hessen sogar vier neue Spieler an den Brettern. Nach einem schnellen Remis am Spitzenbrett ging aber erstmal Berlin durch einen Sieg an Brett fünf in Führung. Diese egalisierte Yuriy Kryvoruchko an Brett zwei.

Kryvoruchko (rechts) bezwang Marco Baldauf
Kryvoruchko (rechts) bezwang Marco Baldauf

Es folgte ein Remis an Brett sechs, doch zu diesem Zeitpunkt standen die restlichen Bretter so gut für Viernheim, dass es im Prinzip nur um die Höhe des Sieges ging. Letztendlich gewannen Anton Korobov, Igor Kovalenko, Ilja Zaragatski und Josefine Heinemann, so dass am Ende ein 6:2 heraussprang.

Solingen sicher

Die SG Solingen siegte unspektakulär mit 5,5:2,5 gegen den Aachener SV. Georg Halvax mit einem Sieg an Brett acht und Erwin L´Ami am Spitzenbrett brachten die Klingenstädter mit 2:0 in Führung. Den dritten vollen Punkt steuerte Jan Smeets bei.

Jan Smeets (rechts) gegen Thibaut Vandenbussche
Jan Smeets (rechts) gegen Thibaut Vandenbussche

Insgesamt können die Aachener aber mit fünf Remis gegen nominell deutlich überlegene Solinger durchaus zufrieden sein.

Deizisau siegte im Spitzenkampf

Zwischen Deizisau und Bremen lautete vor dem Kampf die Erwartung 5:3 für die zweite "GRENKE-Truppe" und genauso ging es auch zu Ende. Vincent Keymer siegte schnell gegen Jan Werle, der mit Brachialgewalt gegen das weiße Zentrum vorging, aber nicht durchkam.

Vincent Keymer blickt durch die Plexiglasscheibe auf Jan Werle
Vincent Keymer blickt durch die Plexiglasscheibe auf Jan Werle

Nach einem Remis am Spitzenbrett erhöhte Zdenko Kozul für Deizisau zum 2,5:1,5. Bremen schlug aber mit Siegen von Alexander Areshchenko und Jorden van Foreest zurück. Ungefähr zeitgleich siegte aber auch Maxime Lagarde für Deizisau. Nach einem Remis an Brett zwei sorgte Matthias Blübaum für den Endstand. Die aktuelle deutsche Nr. 1 setzte sich gegen Zahar Efimenko durch.

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Über den Autor

Bild des Benutzers Georgios Souleidis

Georgios Souleidis ist Internationaler Schachmeister und hat in Bochum Publizistik und Kommunikationswissenschaft studiert. Er arbeitet als Journalist, Autor und Schachtrainer. Er schreibt u.a. als Chefredakteur für die Schachbundesliga, für Chessbase, die Zeitschrift SCHACH, SPIEGEL ONLINE oder die Deutsche Presse-Agentur. Falls er mal nicht schreibt, Training gibt oder auf seinem YouTube-Kanal Schach lehrt, versucht er aktiv am Brett zu beweisen, dass 1. e2-e4 der beste Eröffnungszug ist.