MSA Zugzwang bleibt punktlos

Erstellt am: 04.03.2019

Foto: Stefan Kindermann und Leon Mons (MSA Zugzwang München)

Reisepartner BCA Augsburg klettert mit 5:1 Punkten auf Platz elf

Von Hartmut Metz

Am Abstieg der Münchener Schachakademie (MSA) Zugzwang gibt es keinen Zweifel mehr: Das Schlusslicht hat bei der ansonsten spannenden gemeinsamen Bundesliga-Runde in Berlin alle drei Begegnungen verloren. Mit 0:22 Zählern ist rechnerisch der Klassenerhalt nicht mehr zu schaffen – außer es ziehen wie in den Vorjahren weitere Teams neben der DJK Aufwärts Aachen zurück. Dagegen konnte der Münchner Reisepartner BCA Augsburg emsig punkten: Nach dem souveränen 5:3 im direkten bayrischen Duell holten die Fuggerstädter auch noch einen Zähler gegen Dresden und schlugen die Schachfreunde Berlin mit 4,5,3,5. Dank der nun 8:14 Punkte liegt der Klassenerhalt für den Aufsteiger in Reichweite.

„Ich denke, wir haben uns insgesamt ordentlich präsentiert, letztlich wurde aber die nominelle Überlegenheit unserer Gegner in Punkte umgemünzt“, gibt sich Markus Lammers keinen Illusionen hin. Das 3:5 von MSA Zugzwang gegen Augsburg fiel noch eher unverdient knapp aus – Spitzenspieler Léon Mons verteidigte sich zäh und übertölpelte noch Kaido Kulaots, der vor Berlin sensationell das Aeroflot-Open in Moskau gewonnen hatte. „Der Sieg von Léon war glücklich“, räumt Lammers ein, der seine positive Bilanz (5/9) mit einem Remis gegen Großmeister Eckhard Schmittdiel wahrte. Danach fiel der Münchner IM aber krankheitshalber aus – und damit die einzig erfolgreiche Zange des Tabellenletzten am ersten und letzten Brett. Gegen Augsburg trennten sich außerdem die „Altmeister“ Stefan Kindermann, Gerald Hertneck und Robert Zysk friedlich von ihren Kontrahenten Viktor Laznicka, Evgeny Postny und Michael Prusikin. An den Brettern fünf bis sieben sorgten Petar Arnaudov, Eduardas Rozentalis und Nikola Nistorovic für die Entscheidung.

Markus Lammers | Foto: Georgios Souleidis
Markus Lammers | Foto: Georgios Souleidis

Gegen die SF Berlin gelangen MSA Zugzwang beim 2:6 sogar nur vier Remis durch Mons, Kindermann, Zysk und Erasmus Gerigk. Letzterer sorgte gegen Dresden für etwas Ergebniskosmetik: Überraschend schlug Gerigk an Position sechs den früheren Bundestrainer und Großmeister Uwe Bönsch. Kindermann durfte sich im Vergleich mit Liviu-Dieter Nisipeanu über das dritte Remis am Wochenende freuen. Spitzenspieler Mons hatte gegen Zoltan Almasi das Nachsehen. Hertneck, Christian Schramm und Christoph Eichler hielten beim 3:5 den Abstand zu den Dresdnern dank ihrer Unentschieden. „Neben der Stellung von Erasmus Gerigk gegen Bönsch haben wir uns zu wenig aussichtsreiche Stellungen erspielen können. Das ist uns in den vergangenen Jahren einfach besser gelungen“, vergleicht Lammers die aktuelle Situation mit der früheren und räumt ein, „so habe ich keine wirklichen Chancen auf einen Mannschaftserfolg ausmachen können.“ Der Abstieg sei nun zwar kaum noch zu „vermeiden, wir werden aber weiterhin versuchen, unsere Punkte zu machen – schließlich kommen noch zwei Teams in Schlagdistanz“. Der Münchner fasst damit die zwei anderen Abstiegskandidaten Düsseldorf (4:16) und Hofheim (1:19) ins Visier.



Über den Autor

Bild des Benutzers Hartmut Metz

Hartmut Metz ist Redakteur beim Badischen Tagblatt mit Hauptsitz in Baden-Baden. Er schreibt außerdem unter anderem für die taz, die Frankfurter Rundschau und den Münchner Merkur über Schach und Tischtennis. Zudem verfasst der FM von der Rochade Kuppenheim regelmäßig Beiträge für das Schach-Magazin 64, Schach-Aktiv (Österreich) und Chessbase.de. Darüber hinaus stammen mehrere Turnierbücher aus seiner Feder.