Start der Saison 2018/19

Erstellt am: 06.11.2018

Am 10. und 11. November startet die Saison 2018/19. Die ersten zwei Runden finden in Mülheim, München, Dresden und beim Aufsteiger Kiel statt. Die Schachfreunde in Mülheim dürfen sich auf den deutschen Meister Baden-Baden freuen, der es zu Beginn mit dem Gastgeber und Bremen zu tun bekommt. Die zwei größten Herausforderer auf den Titel, Hockenheim und Viernheim, haben mit München und Augsburg zwei Pflichtaufgaben zu erfüllen.

Die OSG Baden-Baden startet erwartungsgemäß als Favorit in die Saison 2018/19. Der Kader wurde im Vergleich zum Vorjahr mit Richard Rapport verstärkt, der von der SG Solingen zum Titelverteidiger wechselte. Dass es trotzdem kein Spaziergang wird, liegt insbesondere an Hockenheim und Viernheim. Hockenheim verpflichtete mehrere Weltklassespieler und hat in Bestbesetzung einen Elo-Schnitt von 2710 Punkten, wie die Zeitschrift Schach in ihrer Saisonvorschau errechnete. Das kommt zwar an die 2761 von Baden-Baden nicht heran, aber Solingen lag in den letzten Jahren deutlich unter 2700 und holte ein Mal sogar den Titel.

Richard Rapport | Foto: Georgios Souleidis
Richard Rapport | Foto: Georgios Souleidis

Die Liga darf sich auf den stärksten Aufsteiger aller Zeiten freuen. Der SC Viernheim katapultiert sich mit einem Schnitt von 2681 gleich an die dritte Stelle der Liga und kann, wenn es ideal läuft, auch um den Titel spielen. Mit Shakhriyar Mamedyarov haben sie am Spitzenbrett einen der heißesten Spieler der Szene unter Vertrag. Der 33-jährige Großmeister aus Aserbaidschan ist mit einer Elo-Zahl von 2817 die Nr. 3 der Welt. Da Hockenheim und Viernheim Reisepartner sind, wird man ihre Entwicklung parallel verfolgen können. Außerdem treffen sie am gleichen Wochenende auf Baden-Baden. Das wird am 2. und 3. März 2019 in Berlin der Fall sein.

Shakhriyar Mamedyarov | Foto: Georgios Souleidis
Shakhriyar Mamedyarov | Foto: Georgios Souleidis

Und damit kommen wir zu dem Höhepunkt der Saison. Wie in den Vorjahren richten die Schachfreunde Berlin eine zentrale Runde aus. Dieses Mal findet sie, wegen Terminkollisionen schon etwas früher, vom 1. bis 3. März statt. Im Hotel Maritim werden die Runden 9, 10 und 11 ausgetragen. Erfreulicherweise spielen auch die Frauen mit. Die FBL hat sogar den Vorteil, dass sie ihre letzten Runden austrägt und ihren Meister in der deutschen Hauptstadt ermitteln wird. Außerdem ist die Jugendbundesliga mit an Bord und am "Super Samstag" findet wieder ein riesiges Blitzturnier statt. Auf nach Berlin liebe Schachfreunde!

Insgesamt scheint die Liga im Schnitt besser als je zuvor zu sein. Das liegt auch den starken Aufsteigern. Kiel, Düsseldorf und Augsburg haben in Bestbesetzung einen Schnitt von über 2500 Punkten und liegen nur knapp hinter Berlin und Mülheim. Diese Teams werden voraussichtlich gegen den Abstieg spielen, genau wie Hofheim und München. Einzig und allein fällt die MSA Zugzwang München mit einem Schnitt von weit unter 2500 ab und wird es sehr schwer haben die Klasse zu halten. Der Rest der Liga, angefangen von Soligen bis Dresen liegt im Bereich von über 2600 und darf im Mittelfeld angesiedelt werden.

Wer sind die Spieler, auf die man achten sollte? Naturgemäß werden die Spitzenspieler der Titelfavoriten und die Spitzenbretter allgemein für schöne Partien sorgen. Die SBL könnte mit Fabiano Caruana (Baden-Baden) sogar einen Weltmeister in ihren Reihen haben, wenn der amerikanische Großmeister den WM-Kampf, der einen Tag vor Beginn der Saison 2018/19 am 9. November startet, gegen Magnus Carlsen gewinnt. Natürlich darf man auf das Auftreten von Mamedyarov (Viernheim) gespannt sein. Mit Jan-Krzysztof Duda hat Hamburg einen ähnlich kreativen Spieler in seinen Reihen. Der junge Pole hat sich mit einer Elo-Zahl von 2738 auf Platz 19 der Weltrangliste vorgearbeitet. Daniil Dubov (Bremen), Vasillly Ivanchuk (Aachen) und David Navara (Mülheim) sind weitere Großmeister, die immer für Kreativität und Kampfschach stehen.

Jan-Krzysztof Duda | Foto: Georgios Souleidis
Jan-Krzysztof Duda | Foto: Georgios Souleidis

Von den deutschen Spielern darf man gespannt sein, wie sich Vincent Keymer weiterentwickelt. Er startet genau wie sein Coach Peter Leko für Deizisau. Das neben Baden-Baden von GRENKE gesponserte Team hat mit Matthias Blübaum und Georg Meier zwei deutsche Nationalspieler in seinen Reihen und mit Alexander Donchenko, Andreas Heimann und Dmitrij Kollars weitere junge Spieler, die es in absehbarer Zeit gerne wären. Ähnlich stark ist Jan-Christian Schröder, der Hofheim weiter die Treue hält, genau wie Leon Mons den Münchenern, für die er das Spitzenbrett verteidigen wird.

Vincent Keymer | Foto: Georgios Souleidis
Vincent Keymer | Foto: Georgios Souleidis

Immerhin findet man auch sechs Frauen in den Kadern der Bundesligisten. Die beste Spielerin der Welt, Hou Yifan, ist im Kader von Baden-Baden, die beste deutsche Spielerin, Elisabeth Pähtz, und Filiz Osmanodja spielen für Dresden. Mit Sarah Hoolt ist eine weitere Nationalspielerin für Hamburg gemeldet. Marta Michna für Kiel und Inna Agrest für Düsseldorf komplettieren das Bild.

Elisabeth Pähtz | Foto: Niki Riga
Elisabeth Pähtz | Foto: Niki Riga

Die Kämpfe und Spielorte der 1. und 2. Runde lauten wie folgt:

Spielort: Haus des Sports, Südstr. 25, 45468 Mülheim

Samstag, 10.11.2018, 1. Runde, 14 Uhr
SV Mülheim Nord - OSG Baden-Baden
SV Werder Bremen - SF Deizisau

Sonntag, 11.11.2018, 2. Runde, 10 Uhr
OSG Baden-Baden - SV Werder Bremen
SF Deizisau - SV Mülheim Nord

Spielort: BayernLB Sportarena, Osterwaldstraße 76, 80805 München

Samstag, 10.11.2018, 1. Runde, 14 Uhr
MSA Zugzwang München - SV Hockenheim
BCA Augsburg - SC Viernheim

Sonntag, 11.11.2018, 2. Runde, 10 Uhr
SV Hockenheim - BCA Augsburg
SC Viernheim - MSA Zugzwang München

Spielort: Bürogebäude der UKA Meißen, Dr-Eberle-Platz 1, 01662 Meißen

Samstag, 10.11.2018, 1. Runde, 14 Uhr
USV TU Dresden - DJK Aachen
SF Berlin - SV Hofheim

Sonntag, 11.11.2018, 2. Runde, 10 Uhr
DJK Aachen - SF Berlin
SV Hofheim - USV TU Dresden

Spielort: Kommunikationszentrum-Mensa-Hans-Brüggemann-Schule, Langenheisch 27-29, 24582 Bordesholm

Samstag, 10.11.2018, 1. Runde, 14 Uhr
SG Turm Kiel - SG Solingen
Hamburger SK - Düsseldorfer SK

Sonntag, 11.11.2018, 2. Runde, 10 Uhr
SG Solingen - Hamburger SK
Düsseldorfer SK - SG Turm Kiel

Liveübertragung:
Alle Partien der 1. und 2. Runde werden auf dieser Webseite live übertragen.

Weitere Infos:
- Bedenkzeit: 100 Minuten für 40 Züge + 50 Minuten für den Rest der Partie + 30 Sekunden Zeitgutschrift ab dem 1. Zug
- Karenzzeit: 30 Minuten
- Remisverbot vor dem 20. Zug
- Als Maßnahme gegen Betrugsversuche werden alle Partien mit 15 Minuten Verzögerung übertragen
- Die Aufstellungen werden zwei Stunden vor Partiebeginn veröffentlicht



Über den Autor

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Georgios Souleidis ist Internationaler Schachmeister und hat in Bochum Publizistik und Kommunikationswissenschaft studiert. Er arbeitet als Journalist, Autor und Schachtrainer. Er schreibt u.a. als Chefredakteur für die Schachbundesliga, für Chessbase, die Zeitschrift SCHACH, SPIEGEL ONLINE oder die Deutsche Presse-Agentur. Falls er mal nicht schreibt, Training gibt oder auf seinem YouTube-Kanal Schach lehrt, versucht er aktiv am Brett zu beweisen, dass 1. e2-e4 der beste Eröffnungszug ist.