Wird Hockenheim Deutscher Vize-Meister?

Erstellt am: 10.04.2017

Schachvereinigung 1930 Hockenheim besiegt die  Schachabteilung von FC Bayern München und MSA Zugzwang München deutlich und klettert auf Rang 2 der Schachbundesliga zwischen Seriensieger OSG Baden-Baden und dem amtierenden Deutschen Meister SG Solingen

Von Dieter Auer

Hockenheim. Beim letzten Wochenende vor dem Finale in Berlin waren die Hockenheimer in München zu Gast. Den Prognosen zufolge trat das Rennstadtteam als klarer Favorit an die Bretter. Am Samstag, 08.April startete die Runde 11 mit der Begegnung FC Bayern München gegen SV 1930 Hockenheim und MSA Zugzwang gegen SV Griesheim, dem Hockenheimer Reisepartner.

Das Rennstadtteam tat sich zunächst schwer, bevor GM Alexander Moiseenko mit einem überzeugenden Sieg mit den schwarzen Farben die Hockenheimer in Führung brachte. Auch GM Saric und GM Arik Braun gewannen ihre Partien. Es folgten Remis-Partien von Hannes Rau, Oleg Boguslawski und David Baramidze zur zwischenzeitlichen Führung. Leider verlor Lokalmatador Rainer Buhmann völlig unnötig seine Partie, bevor an Brett 1 der englische Großmeister David Howell das Endergebnis auf 2,5:5,5 zugunsten des Rennstadtteams sicherstellte. Nach diesem Sieg gegen die Schachabteilung von FC Bayern München belegten die Hockenheimer wieder Rang 3 in der Tabelle.

Hier die Einzelergebnisse: FC Bayern München : SV 1930 Hockenheim (2,5:5,5)

  1. IM Fedorovsky, Michael : GM Howell, David W.L. (0:1)

  2. IM Johansson, Linus : GM Buhmann, Rainer (1:0)

  3. IM Lindgren,Philip : GM Saric, Ivan (0:1)

  4. IM Belezky, Alexander: GM Moiseenko, Alexander (0:1)

  5. IM Richter, Wolfgang : GM Baramidze, David (0,5:0,5)

  6. IM Reich, Thomas : GM Braun, Arik (0:1)

  7. IM Meister, Peter : IM Rau, Hannes (0,5:0,5)

  8. Dr. Unzicker, Ferdinand : IM Boguslawski, Oleg (0,5:0,5)

Im Parallelkampf  besiegte der zweite Münchner Verein MSA Zugzwang  SV Griesheim mit 5:3 BrettpunktenAm Sonntag, 09.April traf das Hockenheimer Team in Runde 12 auf  MSA Zugzwang  und trat in der Aufstellung des Vortages an die Bretter. Das Hockenheimer Team ließ nie Zweifel am Ausgang aufkommen und siegte hoch mit 7:1 Brettpunkten. Ivan Saric und Hannes Rau spielten Remis. Die anderen Hockenheimer gewannen ihre Partien.
 

Hier die Einzelergebnisse :SV Hockenheim: MSA Zugzwang (7:1)

  1. GM Howell, David W.I. : GM Bromberger, Stefan (1:0)

  2. GM Buhmann, Rainer : GM Kindermann, Stefan 1:0)

  3. GM Saric, Ivan : IM Mons, Leon (0,5:0,5)

  4. GM Moiseenko, Alexander : GM Hertneck, Gerald (1:0)

  5. GM Baramidze, David : FM Schramm, Christian (1:0)

  6. GM Braun, Arik :FM Gerigk, Erasmus (1:0)

  7. IM Rau, Hannes : FM Eichler, Christoph (0,5:0,5)

  8. IM Boguslawski, Oleg : FM Lammers, Markus (1:0)

Den  Parallelkampf zwischen SV Griesheim und FC Bayern München verlor der Hockenheimer Reisepartner mit 3,5:4,5 gegen FC Bayern München.


Fazit:Die Vorgaben der mitgereisten  Hockenheimer Delegation Günter Auer und Blerim Kuci wurden mit zwei hohen Siegen mehr als erfüllt und nach einer nicht erwarteten Niederlage von Schwäbisch Hall gegen Werder Bremen kletterte man auf Rang zwei der 1.Schachbundesliga.mit 19 Punkten und einem Punkt Vorsprung vor dem amtierenden Deutschen Meister SG Solingen mit 18 Punkten und Schwäbisch Hall  mit der gleichen Punktzahl aber weniger Brettpunkten.


Prognose: Auf dem Rang eines Deutschen Vize-Meisters liegend  wird man Ende April die Reise zum Finale nach Berlin antreten und die Frage erübrigt sich, ob man diesen Titel nicht mit denkbar größten Einsatz verteidigen möchte. Nachdem sich bereits über 30 Schachmitglieder und Fans zur Reise nach Berlin angemeldet hatten, wurde auch Weltmeister Anatoli Karpow gebeten, seinem Team zur Seite zu stehen. Er ist Ehrenmitglied  der Schachvereinigung 1930 Hockenheim seit 1994 und blieb bisher unbesiegt, wenn er für sein deutsches  Team an die Bretter trat.Es steht das Motto: „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“.!



Über den Autor

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Georgios Souleidis ist Internationaler Schachmeister und hat in Bochum Publizistik und Kommunikationswissenschaft studiert. Er arbeitet als Journalist, Autor und Schachtrainer. Er schreibt u.a. als Chefredakteur für die Schachbundesliga, für Chessbase, die Zeitschrift SCHACH, SPIEGEL ONLINE oder die Deutsche Presse-Agentur. Falls er mal nicht schreibt, Training gibt oder auf seinem YouTube-Kanal Schach lehrt, versucht er aktiv am Brett zu beweisen, dass 1. e2-e4 der beste Eröffnungszug ist.