Ganz Schachdeutschland freut sich über die Goldmedaille von Annmarie Mütsch bei der U16-WM in Griechenland. Stefan Spiegel und ihr neuer Verein SC Viernheim gehören zu den vielen Gratulanten.
Von Stefan Spiegel (SC Viernheim)
Sie träumt schon lange von einem großen Titel, doch das Turnier begann für Annmarie mit einem Rückschlag. Nach dem Auftaktsieg gegen eine Amerikanerin verlor sie in Runde 2 gegen die nur an Nr. 24 geführte weibliche Fide-Meisterin Srdanovic. Dabei hatte sie bereits früh einen Bauern gewonnen. Doch anstatt die alte Regel "a pawn ahead - go to bed" („bist Du einen Bauern im Vorteil, dann tausche alles ab und gewinne leicht im Endspiel“) zu berücksichtigen, blieb sie ihrem Stil treu und forcierte weiter den Königsangriff. Leider verteidigte sich die Serbin zäh und drehte sogar noch das Blatt. Doch die Niederlage war im Nachhinein möglicherweise ein "Weckruf“ zur rechten Zeit. "Der Titel war gefühlt unerreichbar" meinte Annmarie hinterher im Interview, "ab jetzt hieß es einfach, Schach zu spielen und schauen, was passiert". Mit dieser Einstellung kehrte sie in den Runden 3-6 zurück in die Erfolgsspur: Lediglich gegen die Spanierin Sosa-Suarez gab sie in der vierten Runde ein Unentschieden ab.