Schachkoryphäen am DAI

Erstellt am: 29.11.2018

Amtierender Deutscher Meister, Europameister, US Champion und mehrfacher Weltmeister geben sich die Ehre beim INTERNATIONAL SCIENCE FESTIVAL in Heidelberg

Von Dieter Auer

HEIDELBERG. Das Deutsch-Amerikanische Institut (DAI) in Heidelberg stand am 24. November ganz im Zeichen des „Königlichen Spiels“. Nach Begrüßung durch Herrn Adrian Gillmann widmete sich Festredner Dr. Matthias Zimmermann dem zentralen Thema „Schach in der Metropolregion Rhein-Neckar“. Bereits 1995 titulierte der Mannheimer Morgen in Bezug auf das Racket Center Nußloch „Schach hat ein Zuhause“. Alles begann damals mit einer Einladung von Dr. h.c. Manfred Lautenschläger an den Weltmeister der Jahre 1975-1985 und 1993-1999 Anatoli Karpow zu einer Simultanveranstaltung.

Nach Gründung der Karpow-Schachakademie Hockenheim im Baden-Württemberg Center am Hockenheimring 2005 und nach der Namensänderung in „Karpow-Schachakademie Rhein-Neckar“ – man war inzwischen Mitglied der Sportregion Rhein-Neckar e.V. – sowie nach Gründung der Rhein-Neckar Schachjugend im Jahr 2007 im Racket Center Nußloch entwickelte sich das Racket Center Nußloch zum zentralen Mittelpunkt von Schach in der Metropolregion Rhein-Neckar.

Die Denksportart Schach erlebte mit dem Start der Schachferienfreizeiten unter dem Motto „Sport, Spiel und Bewegung“ eine Bereicherung durch die Kombination mit Ballsportarten des Racket Centers nach dem Lehrsatz „mens sana in corpore sano“ in den Faschings-, Ostern-, Pfingst-, Sommer-, Herbst- und Winterferien.

Nach Ernennung zum Landesstützpunkt Rhein-Neckar Odenwald fand am 13.August 2015 im Racket Center das 10-jährige Jubiläum der Akademie statt, in deren Mittelpunkt die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Dr. h.c. Manfred Lautenschläger aufgrund seiner außerordentlichen Verdienste stand, nach 20 Jahren freundschaftlicher Verbundenheit mit der Schachlegende Anatoli Karpow, der auch die Laudatio hielt.

In Kenntnis der Tatsache, dass Schach nicht nur den Sport sondern auch Wissenschaft und Kultur in sich vereinigt, bot die Kooperation mit dem Deutsch-Amerikanischen Institut (DAI) in Heidelberg neue Aspekte. Nach einem erfolgreichen Auftritt der Schachlegende Anatoli Karpow bei einer Simultanvorstellung im DAI 2017 stand der 24. November 2018 erneut im Fokus als sich Dr. Matthias Zimmermann als Festredner dem Thema „Schach in der Metropolregion Rhein-Neckar“ widmete, in deren Mittelpunkt neben dem Rückblick auch die Erfolge der Bundesligamannschaft der Schachvereinigung Hockenheim standen, mit Anatoli Karpow am Spitzenbrett und dem Titel „Deutscher Vize-Meister 2017“.

Den Rückblick über die Erfolge der Schachvereinigung 1930 Hockenheim hielt der Ehrenvorsitzende Dieter Auer, der seit 1990 mit der Schachlegende Anatoli Karpow freundschaftlich verbunden ist. Das Rennstadtteam musste aber bis 2011 warten, bis endlich der Aufstieg in die 1. Schachbundesliga gelang – natürlich mit Anatoli Karpow am Spitzenbrett. Die erfolgreiche Mannschaft präsentierte sich danach auf der Bühne den anwesenden Pressevertretern und stellte sich den Fotografen (Siehe Foto). Mannschaftsführer Blerim Kuci übernahm die weitere Vorstellung der anwesenden Schachgrößen. Erwähnung fand auch der 14-jährige Marco Dobrikov, der vor kurzem seinen ersten Sieg in der Schachbundesliga errang. Schachspielen erlernte er im Racket Center Nußloch im Alter von sechs Jahren.

Der Schaukampf in freundschaftlicher Atmosphäre zwischen dem amtierenden Deutschen Meister 2018 Rainer Buhmann und dem Heidelberger Großmeister Dennis Wagner wurde auf eine Leinwand übertragen und von Großmeister Arik Braun kommentiert. Die Begegnung endete umkämpft, aber leistungsgerecht mit zwei unentschiedenen Schnellschachpartien.

Samuel Shankland
Samuel Shankland

Nach Ankündigung durch den 2.Vorsitzenden der Akademie Karlheinz Eisenbeiser betrat der amtierende US CHESS CHAMPION 2018 Samuel Shankland die erwartungsfrohe Simultan-Arena und stellte sich der Rhein-Neckar Schachjugend und Heidelberger Jugendlichen und Bürgern im „Geist Heidelberg“ an 20 Schachbrettern. Er gab nur ein Remis ab und gewann alle anderen 19 Partien. Dies war eine eindrucksvolle Demonstration des Könnens des Super-Großmeisters, der auch in Kürze wieder am Spitzenbrett seines deutschen Vereins Hockenheim antreten wird. Acht Großmeister (GM) fuhren indes nach Viernheim, um dort als Hockenheimer Bundesligamannschaft nach zähem Ringen durch einen 4,5-3,5-Sieg gegen Hofheim die Chance auf Bundesliga-Medaillenränge zu wahren.



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