Der SK König Tegel steigt aus der 2. Bundesliga Nord in die Schachbundesliga auf. Manfred Rausch, 1. Vorsitzender des Vereins, äußert sich zum Aufstieg und zum Selbstverständnis des Klubs.
Schachbundesliga: Herr Rausch, der SK König Tegel gehört zu den Fahrstuhlmannschaften der Liga. Wie gehen sie mit dieser Erkenntnis um?
Manfred Rausch: Wir stehen nun vor dem fünften Anlauf in der Schachbundesliga. Die Auszeit in der 2. Bundesliga hat unsere Vereinsstrukturen nicht gestört. Dies gilt auch für die Mannschaft mit den gewonnenen Erfahrungen aus der Saison 2009/10.
Schachbundesliga: Welche Bedeutung hat es für ihren Verein, in der Schachbundesliga vertreten zu sein?
Manfred Rausch: Für die Mannschaft ist es die Anerkennung für den sofortigen Wiederaufstieg und gleichzeitig die erneute Herausforderung gegen überwiegend international renommierte Spieler antreten
zu können.
Schachbundesliga: Mit welchen Erwartungen gehen sie in die kommende Saison?
Manfred Rausch: Ich lasse mich überraschen. Wir werden ja sehen, wohin sich die Schachbundesliga entwickeln wird. Trendsetter zu sein, wird auf längere Sicht allein nicht genügen.
Schachbundesliga: Ist der Klassenerhalt ein realistisches Ziel?
Manfred Rausch: Den Klassenerhalt anzustreben, ist sicher ein selbstverständliches sportliches Ziel. Unsere Identität wird keinesfalls verloren gehen. Mit dem Titel Fahrstuhlmannschaft können wir leben, so lange wir im Rahmen unseres Leistungsvermögens bleiben. Aufstieg/Abstieg gehören nun einmal zu den sportlichen Regeln. Immerhin gibt es vier Absteiger. Wir werden am Ende der Saison ja sehen, wer uns begleiten wird.
Schachbundesliga: Wird die Mannschaft personell verändert?
Manfred Rausch: Wir haben keine Abgänge. Ein Berliner Zugang wird
den Kader des Vorjahres erweitern.
Schachbundesliga: Wie stemmen sie finanziell das "Abenteuer" Schachbundesliga?
Mandred Rausch: Ich habe mich bisher gegen den Begriff "Abenteuer" gewehrt. Abenteuerlich war jedoch vor zwei Jahren unsere stürmische Heimfahrt nach dem Wochenende in Trier.
Aber nun zurück zu ihrer besorgten Frage. Auch wenn die Aufwendungen von mal zumal steigen, haben wir vor jedem erneuten Anlauf das Problem im Griff gehabt. Inwieweit die zentrale Dreierrunde den Haushalt zusätzlich belasten wird, werden wir erst auf der Tagung in Kassel am 18. Juni erfahren. Die Begegnungen der 7. Runde der Reisepartner sollen ja geschlossen in Mülheim ausgetragen werden.
Eine Bedingung für die Zustimmung zu unserer Beitrittserklärung war eine Bürgschaft von 3000 Euro. Die Schachbundesliga hat ganz unsentimental vorgesorgt.
Herr Rausch, vielen Dank für das Gespräch