Wer steigt ab?

Erstellt am: 25.03.2014
Im Meisterschaftsrennen scheint es offensichtlich nur noch einen Teilnehmer zu geben, doch für die vier Abstiegsplätze kämpfen noch fünf Mannschaften. Wer die besten Chancen hat, die Klasse zu halten, erfahren sie im folgenden Beitrag.

Vom 4. bis 6. April finden die letzten drei Runden der Saison 2013/14 während der zentralen Endrunde in Eppingen statt. Der Kracher des Wochenendes lautet am Samstag, den 5. April, Eppingen gegen Baden-Baden. Die Kraichgauer kämpfen um einen Platz auf dem Podest, doch der Kampf hat keinen Einfluss mehr auf die Meisterschaft, da Baden-Baden nicht mehr aufzuhalten ist bei fünf Punkten Vorsprung.

Deutlich spannender verläuft der Abstiegskampf. Fünf Mannschaften sind noch involviert und im Gegensatz zu den letzten Jahren, seien wir ruhig ehrlich, ist es dieses Jahr nicht unwahrscheinlich, dass es auch wirklich vier Absteiger geben wird. Zwar steht noch die Kunde aus Solingen aus, ob sie nächstes Jahr in der SBL weiterspielen - wir erwähnten schon mehrmals, dass die Klingenstädter aus Gründen finanzieller Natur an einen Rückzug denken - doch seien wir mal optimistisch.

Aus den 2. Ligen scheint es auch genug Vereine zu geben, die an einen Aufstieg interessiert sind, so dass wir uns mal das Restprogramm der folgenden Teams genauer anschauen:

Platz 12: Bayern München, 7 MP*, 37 BP**
Restprogramm: SC Eppingen, SV Hockenheim, OSG Baden-Baden

Bayern München hat die meisten Mannschaftspunkte aller Abstiegskandidaten, doch bei diesem Restprogramm braucht man kein großer Experte zu sein, um zu erkennen, dass es mit nicht geringer Wahrscheinlichkeit bei sieben Punkten bleiben wird.

Platz 13: SF Berlin, 5 MP, 39,5 BP
Restprogramm: SK König Tegel, SK Turm Emsdetten, SF Katernberg

Berlin muss zwei Punkte auf München aufholen und bei diesem Restprogramm ist ihnen das zuzutrauen. Im "Bruderduell" gegen König Tegel sind sie sogar Favorit, während es in den verbleibenden Kämpfen stark davon abhängt, mit welcher Aufstellung Emsdetten und Katernberg meinen zum Abschluss der Saison antreten zu müssen. So oder so, Berlin hat auch in diesem Kämpfen eine Chance zu punkten.

Platz 14: SV Griesheim, 4 MP, 38 BP
Restprogramm: Viernheim, Werder Bremen, Hamburger SK

Bei drei Punkten Rückstand auf München scheint die Lage aussichtslos, aber Griesheim ist Favorit gegen Viernheim und warum sollte gegen die Teams aus dem Norden nicht zumindest noch ein Punkt herausspringen?

Platz 15: SK König Tegel, 3 MP, 31 BP
Restprogramm: SF Berlin, SF Katernberg, SK Turm Emsdetten

Tegel hat als Reisepartner die gleichen Gegner wie SF Berlin, doch sie müssten wegen der schlechten Brettpunkte mindestens fünf Mannschaftspunkte holen. Hmm, das wird wohl nichts.

Platz 16: SC Viernheim, 1 MP, 27,5 Punkte
Restprogramm: SV Griesheim, Hamburger SK, Werder Bremen

Ok, wir bleiben mal realistisch. Viernheim hatte bestimmt viel Spaß in der Liga und wird gerne wiederkommen. Das hoffen wir zumindest.

Fazit: Berlin scheint die besten Karten zu haben, die Liga zu halten, trotz des Rückstands gegenüber München, aber da die Bajuwaren unter normalen Umständen nicht mehr punkten werden, dürften den Hauptstädtern zwei wie immer auch verteilt geholte Punkte reichen, da sie über die besseren Brettpunkte verfügen. Griesheim hat noch Außenseiterchancen, doch um den Abstieg zu vermeiden, müsste das Team über sich hinauswachsen. Tegel und Viernheim wünschen wir einen schönen Saisonausklang.

* Mannschaftspunkte
** Brettpunkte

Über den Autor

Bild des Benutzers Georgios Souleidis

Georgios Souleidis ist Internationaler Schachmeister und hat in Bochum Publizistik und Kommunikationswissenschaft studiert. Er arbeitet als Journalist, Autor und Schachtrainer. Er schreibt u.a. als Chefredakteur für die Schachbundesliga, für Chessbase, die Zeitschrift SCHACH, SPIEGEL ONLINE oder die Deutsche Presse-Agentur. Falls er mal nicht schreibt, Training gibt oder auf seinem YouTube-Kanal Schach lehrt, versucht er aktiv am Brett zu beweisen, dass 1. e2-e4 der beste Eröffnungszug ist.