Vom 9. bis 17. November findet der European Club Cup (ECC) oder etwas sperrig auf Deutsch die Europäische Vereinsmannschaftsmeisterschaft in Ulcinj/Montenegro statt. Der SC Viernheim und die SF Berlin vertreten die SBL und die deutschen Farben.
Der ECC ging im letzten Jahr in Port Carras (Griechenland) mit vier deutschen und insgesamt 61 Mannschaften über die Bühne, dieses Jahr deutet sich mit 73 angemeldeten Vereinen ein neuer Teilnehmerrekord an. Auch der Damenwettbewerb verspricht mit 14 gemeldeten Vereinen eine vernünftige Beteiligung.
Die Schachfreunde Berlin sind im Prinzip Dauergast beim ECC und wahrscheinlich der deutsche Verein, der am häufigsten die Reise zu diesem interessanten Wettbewerb angetreten hat. Das Turnier ist in der Regel sehr stark besetzt und dadurch haben die Spieler die Möglichkeit, auch gegen starke Großmeister zu spielen. Außerdem besteht die Hoffnung, eine begehrte Norm zu ergattern, die bei diesem Turnier trotz nur sieben Runden möglich ist.
Darüber hinaus findet der ECC häufig an Orten statt, an denen auch zur späten Jahreszeit noch Temperaturen herrschen, bei denen man die T-Shirts einpacken kann, um noch ein wenig Sonne zu genießen. Das gilt natürlich insbesondere für die Nordeuropäer, die Schach und Urlaub verbinden.
Der SC Viernheim ist zum ersten Mal beim ECC dabei und die Teilnahme kam etwas ungewöhnlich zustande. Im August startete der Verein ein Crowdfunding-Projekt, um das Turnier finanzieren zu können. Mitte September meldete der Klub auf seiner Vereinsseite, dass die Kampagne ein voller Erfolg war, denn mit mehr als 6000 Euro nahm Viernheim genug ein, um die Kosten zu decken - vielleicht ein Projekt, das Schule machen wird. Glückwunsch auf jeden Fall an die Viernheimer!
Traditionell landen die deutschen Teams eher im Mittelfeld. Vorne kämpfen häufig russische Teams bzw. Mannschaften aus Osteuropa, die speziell für diesen Wettbewerb eine Weltauswahl zusammenstellen. Zum jetzigen Zeitpunkt sind noch keine Aufstellungen öffentlich, so dass man über die diesjährigen Favoriten nur spekulieren kann. Mit Mednyi Vsadnik St.Petersburg ist der Titelverteidiger dabei und wird wahrscheinlich wieder von Peter Svidler (Foto) angeführt. Insgesamt sind fünf Teams aus Russland am Start.
Bei den Frauen lief es in der Vergangenheit fast immer auf einen Zweikampf zwischen Batumi und Monaco hinaus. In den letzten elf Jahren konnten nur zwei Mal andere Teams den Titel gewinnen. Auch in diesem Jahr gehören die Georgierinnen und die Spielerinnen, die für das Fürstentum antreten, zu den hohen Favoritinnen. Eine deutsche Mannschaft ist in diesem Wettbewerb nicht dabei.