Es war wohl das ereignisreichste Schachjahr für den SC Eppingen seit sechzig Jahren, also seit seinem Bestehen. Gekrönt nicht ganz mit einem angestrebten Podestplatz in der Bundesliga, jedoch als Vierter –zum wiederholten Mal – ganz oben in der deutschen Edelliga, da kann man nicht klagen. Außerdem mit zwei Aufstiegen: die zweite Mannschaft (fast sensationell nach einem Sieg in der letzten Runde gegen favorisierte Ladenburger) in die dritthöchste deutsche Klasse, die Oberliga, die Dritte (nach mehrjähriger Vizemeisterschaft in der Landesliga) in die Verbandsliga Nordbaden. Noch nie war Eppingens Schach so stark in den oberen Klassen vertreten.
Mit der Verpflichtung der jungen Schachmeister Maxim Rodshtein (Israel) und Sebastian Bogner(Pforzheim) ist Eppingen in der Saison ein doppelter Volltreffer gelungen. Nach Zoltan Gymesi hat nun leider auch Ferenc Berkes (beide Ungarn) seine Schachengagements aus familiären Gründen stark eingeschränkt, was bedauerlicherweise keine Einsätze mehr für Eppingen ermöglicht. Ein großes „Seufz“ sei an dieser Stelle erlaubt. Erfolgreichster Spieler in Badens Landesliga-Nord (Eppingen III) war übrigens einer aus der Seniorenriege, Vereinsvorsitzender Rudolf Eyer!
Eppingens Bundesligateam-Manager Hans Dekan bastelt derweil, zumindest im Geiste, denn beschlossen ist vor der Generalversammlung endgültig nichts, an der Mannschaft für die neue Saison, die auch für die Amateurteams in der Oberliga und Verbandsliga zur ultimativen Herausforderung werden wird. Man hofft, weitere junge Spieler an den Verein binden zu können, denn die jungen eigenen Nachwuchsspieler, allen voran Christopher Noe, der (jetzt schon Fidemeister) auf dem Weg zum Internationalen Meistertitel ist, werden es allein nicht richten können. In der kommenden Woche findet die Generalversammlung des Vereins statt. Wohin die Reise den Schachclub Eppingen noch führen wird, hängt nun von den Entscheidungen der Vereinsgremien ab.
Eppingens Nachwuchshoffnung Christopher Noe
In der Bundesliga werden die Karten neu gemischt. Zum ersten Mal wird wohl ein Aufstiegsteam den Meister aus Baden-Baden herausfordern können. Mit dem SK Schwäbisch Hall wird das Schwabenländle mächtig – wenn nicht übermächtig - in der Ersten Liga – mit hochkarätigen internationalen Meistern im Team - vertreten sein. Wird spannend! Neben dem zu erwartenden imperialen Starteam aus Schwäbisch Hall werden der SSC Rostock 07 aus Ostdeutschland, der SC Hansa Dortmund (weil Dauerverweigerer Porz Köln als Erster in der Zweiten Bundesliga auf den Aufstieg wie immer verzichtet), und der ostdeutsche USV TU Dresden (Nickelhütte Aue, der Erstplatzierte, verzichtet aus nicht näher bekannten Gründen) aufsteigen. Bayern Münchens Team verbleibt in der Liga, weil Wattenscheid freiwillig ausscheidet. Und Eppingen? Zumindest die von der Liga getroffene Partnerwahl (zwei Teams spielen gemeinsam an einem Verbandsspielwochenende) Eppingen-Baden-Baden ist ein gutes Omen!
Von Gerhard Staub (Pressereferent SC Eppingen)