Ein Nachruf auf Herbert Scheidt von Markus Schäfer, Präsident des Schachbundesliga e.V.
Herbert Scheidt ist am 20. Mai 2018 von uns gegangen. Mit ihm verlieren das Schach in Solingen und die Schachbundesliga eine der bedeutendsten und prägendsten Persönlichkeiten der letzten Jahrzehnte.
Unter der Führung von Herbert Scheidt ist die SG Solingen zum Deutschen Rekordmeister aufgestiegen, und auch der Europapokal sowie nationale Pokal- und Blitzschachtitel konnten mehrfach in die Klingenstadt geholt werden. Die SG Solingen gehört der Schachbundesliga seit deren Bestehen an und ist Gründungsmitglied des Schachbundesliga e.V.
Als ich 1991 zur SG Solingen kam, musste ich gleich zu Beginn lernen, welches die wesentlichen Erfolgsfaktoren waren: Mannschaftsgeist und Kampfgeist! Hierauf hat Herbert Scheidt stets größten Wert gelegt, und auf dieser Grundlage gelang es ihm und den von ihm geführten Teams immer wieder, auch dann erfolgreich zu sein, wenn die Konkurrenz nominell überlegen war.
Er hat Fairness vorgelebt, sowohl im sportlichen Wettstreit als auch im Umgang miteinander. Sein Wort hatte Gewicht, und wir konnten uns immer auf sein Wort verlassen.
Herbert Scheidt war Teamchef im besten Sinne. Er hat sich mit ganzer Kraft für seine Mannschaft eingesetzt und die Solinger Spieler zusätzlich auch außerhalb des Schachbrettes großartig unterstützt. Wir alle haben ihm viel zu verdanken.
Die Kämpfe seines Teams in der Schachbundesliga haben Herbert Scheidt besonders am Herzen gelegen. Der letzte Mannschaftskampf, den er miterleben konnte, war der 5,5:2,5 Sieg der SG Solingen gegen die SF Deizisau am 1. Mai 2018 in Berlin.
Der Schachbundesliga e.V. trauert um Herbert Scheidt. Sein Name und sein Wirken werden mit der Schachbundesliga verbunden bleiben. Wir werden seine Ideen und seinen Erfahrungsschatz, seine Menschlichkeit und Herzlichkeit sehr vermissen.
Teaserfoto: Rainer Falge