Der Abstiegskampf

Erstellt am: 19.04.2018

Sieben Mannschaften sind noch im Abstiegskampf der Saison 2017/18 verwickelt und wie der Zufall es so wollte, kommt es während der zentralen Endrunde in Berlin zu zahlreichen Duellen untereinander. Um welche Endspiele es sich handelt und wie die Chancen der Teams einzuschätzen sind, erfahren sie im folgenden Beitrag.

Die folgende Kreuztabelle zeigt, welche Teams noch um den Klassenerhalt bangen müssen.

Der SV Mülheim Nord hat offensichtlich die besten Chancen die Klasse zu halten. Einerseits sind drei Punkte Vorsprung auf Platz 13 ein gutes Polster, andererseits ist es sehr unwahrscheinlich, dass gleich drei Mannschaften es schaffen an Mülheim vorbeizuziehen. Außerdem sollte Mülhem in der Lage sein den einen oder anderen Punkt noch zu ergattern.

Restprogramm SV Mülheim Nord: 13. Runde - SF Berlin, 14. Runde - Werder Bremen, 15. Runde - USV TU Dresden

Der SV Hofheim braucht fast nur noch ein Unentschieden gegen die SG Speyer-Schwegenheim, um die Klasse zu halten. Das liegt am Restprogramm dieser Teams, die auch Reisepartner sind. Sie treffen in den zwei anderen Begegnungen auf Baden-Baden und Hockenheim, so dass ihr Duell Endspielcharakter besitzt.

Restprogramm SV Hofheim: 13. Runde - SG Speyer-Schwegenheim, 14. Runde - SV Hockenheim, 15. Runde - OSG Baden-Baden

Die SG Speyer-Schwegenheim muss das Endspiel gegen den SV Hofheim gewinnen, um realistische Chancen zu besitzen die Klasse sportlich zu halten. Bei einem Sieg zieht Speyer-Schwegenheim an Hofheim vorbei und muss hoffen, dass von unten höchstens eine Mannschaft vorbeizieht.

Restprogramm Speyer-Schwegenheim: 13. Runde - SV Hofheim, 14. Runde - OSG Baden-Baden, 15. Runde - SV Hockenheim

Der Kreuztabelle ist zu entnehmen, dass die letzten vier Teams noch gegeneinander spielen und somit noch mindestens drei von ihnen Chancen haben die Klasse sportlich zu halten. Der Hamburger SK startet im Prinzip mit einem Mannschaftspunkt Vorsprung, da der Bundesliga-Dino deutlich mehr Brettpunkte gesammelt hat und die zählen bei Gleichstand. Gegen alle Gegner ist der HSK nominell Favorit, aber was heißt das schon, wenn man unten drin steckt und die Nerven eine gewichtige Rolle spielen. Der Kampf gegen die MSA Zugzwang München gleich zu Beginn der zentralen Endrunde ist richtungsweisend. Bei einem Sieg dürfte nichts mehr schiefgehen, doch bei jedem anderen Ergebnis könnte das große Nervenflattern beginnen.

Restprogramm Hamburger SK: 13. Runde - MSA Zugzwang München, 14. Runde - SK Norderstedt, 15. Runde - FC Bayern München

Die MSA Zugzwang München spielt eine überraschend starke Saison und kann die Klasse noch aus eigener Kraft halten. Dafür müssen wohl aber mindestens vier Punkte her, um zwei Teams zu überholen, da das Team in der Brettpunktewertung einen gehörigen Rückstand aufweist. Das große Finale steigt gegen den Hamburger SK und man darf davon ausgehen, dass jegliche Reserven in diesem Duell mobilisert werden.

Restprogramm MSA Zugzwang München: 13. Runde - Hamburger SK, 14. Runde - FC Bayern München, 15. Runde - SK Norderstedt

Der FC Bayern Münhen hat bislang nur vier Punkte gesammelt, darf aber noch hoffen. Für den Klassenerhalt müssen drei Siege her. Wenn es gemäß der nominellen Erwartung läuft, dann sollten zwei Siege gegen Norderstedt und MSA Zugzwang München die Bayern vor dem letzten Spieltag auf acht Punkte katapultieren. Die Belohnung wäre ein Endspiel gegen den Hamburger SK zum Abschluss. Das sind viele "Wenns", aber völlig unwahrscheinlich ist es nicht.

Restprogramm FC Bayern München: 13. Runde - SK Norderstedt, 14. Runde - MSA Zugzwang München, 15. Runde - Hamburger SK

Der SK Norderstedt ist die einzige Mannschaft, die sportlich abgestiegen ist, kann aber noch das berühmte Zünglein an der Waage spielen. Bei einem perfekten Verlauf könnte Norderstedt noch die eine oder andere Münchner Mannschaft überholen und hoffen, dass ein Platz "am grünen Tisch" frei wird für die nächste Saison. Das wäre zum Beispiel der Fall, wenn Teams aus den zweiten Ligen auf ihr Aufstiegsrecht verzichten würde.

Restprogramm SK Norderstedt: 13. Runde - FC Bayern München, 14. Runde - Hamburger SK, 15. Runde - MSA Zugzwang München



Über den Autor

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Georgios Souleidis ist Internationaler Schachmeister und hat in Bochum Publizistik und Kommunikationswissenschaft studiert. Er arbeitet als Journalist, Autor und Schachtrainer. Er schreibt u.a. als Chefredakteur für die Schachbundesliga, für Chessbase, die Zeitschrift SCHACH, SPIEGEL ONLINE oder die Deutsche Presse-Agentur. Falls er mal nicht schreibt, Training gibt oder auf seinem YouTube-Kanal Schach lehrt, versucht er aktiv am Brett zu beweisen, dass 1. e2-e4 der beste Eröffnungszug ist.