Besprechung nach „echter Zäsur“ statt Bundesliga-Spiel

Erstellt am: 03.04.2019

Das „Baby“ von Stefan Kindermann (Foto) steigt erstmals ab: MSA Zugzwang muss nach drei Jahren Bundesliga zurück in Liga zwei/MSA Zugzwang verabschiedet sich nach drei Jahren mit nur einem Heimspiel aus dem Oberhaus


Von Hartmut Metz

Die Bundesliga-Saison der Münchener Schachakademie (MSA) Zugzwang ist gründlich verpfuscht. Bezeichnend selbst der letzte Doppel-Spieltag zu Hause: Der halbierte sich auch noch unverschuldet. Nach dem Rückzug der DJK Aufwärts Aachen kann sich das Schlusslicht (0:26 Punkte) nicht einmal mehr mit zwei Heimspielen von den Münchner Schachfans verabschieden. Am Samstag (14 Uhr) organisiert MSA nur das Duell zwischen Reisepartner BCA Augsburg gegen den Tabellen-14. SV Hofheim (3:21). Für den Aufsteiger geht es noch darum, die letzte theoretische Gefahr des Abstiegs bei 10:16 Zählern zu beseitigen. Mit einem Sieg über Hofheim würde Augsburg diesen in der Bayern LB Sportarena hundertprozentig bannen. Allerdings wäre selbst bei einer Niederlage gegen die Hessen die Aussicht auf einen Sechser im Lotto für Düsseldorf (6:18) wohl besser als die Chance, Augsburg noch zu überflügeln. Der Mitaufsteiger müsste nicht nur auf eine Augsburger Schlappe hoffen, sondern dafür vor allem Spitzenreiter Baden-Baden und den Rangvierten Deizisau schlagen. Ein hoffnungsloses Unterfangen.

Für MSA Zugzwang ist „der Rückzug von Aachen natürlich ein großes Ärgernis“, sagt Markus Lammers. Doch der Kapitän der Gastgeber kann dem Ausfall auch Positives abgewinnen: „Der freie Samstag kommt uns in diesem Fall aber sehr entgegen. Nicht nur, dass wir gut vorbereitet und ausgeruht an die Bretter gehen. Wir werden am Samstag eine Mannschaftssitzung zur Planung der kommenden Saison abhalten“, berichtet er. Zwei Jahre lang schlug sich die Schachakademie im deutschen Oberhaus wacker und holte jeweils 8:22 Punkte. Nun sieht Lammers den „Abstieg aus der ersten Liga als eine echte Zäsur. Entsprechend gilt es, wichtige Weichen zu stellen“.

Dennoch hat MSA Zugzwang das letzte Match nicht ganz abgehakt. Nach der bisher so freudlosen Saison wünscht sich der Hausherr am Sonntag (10 Uhr) einen würdigen Abschied aus der Bundesliga: „Auf dem Papier geht es am Sonntag für uns zwar um nichts mehr, aber wir wollen uns unbedingt mit Mannschaftspunkten aus der Liga verabschieden“, kündigt Lammers vor dem Kellerduell an. Obwohl Hofheim bisher drei Zähler mehr verbuchte als der Tabellen-15., findet der Topscorer der Münchner: „Wenn wir uns so präsentieren wie zuletzt beim 3,5:4,5 gegen Düsseldorf, stehen die Chancen für einen Sieg sehr gut.“



Über den Autor

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Hartmut Metz ist Redakteur beim Badischen Tagblatt mit Hauptsitz in Baden-Baden. Er schreibt außerdem unter anderem für die taz, die Frankfurter Rundschau und den Münchner Merkur über Schach und Tischtennis. Zudem verfasst der FM von der Rochade Kuppenheim regelmäßig Beiträge für das Schach-Magazin 64, Schach-Aktiv (Österreich) und Chessbase.de. Darüber hinaus stammen mehrere Turnierbücher aus seiner Feder.